Ein persönlicher Rückblick auf den Bundeskongress der Jungen Linken von Nina Mujezinović
Am ersten Wochenende dieses Jahres fand der Bundeskongress von der Junge Linke statt. Mein erster von vielen. Die Vorfreude darauf war schon sehr groß und wir machten »Werbung « dafür bei anderen Mitgliedern und Interessierten. Dieses Mal hat der Kongress im Salzburger Volksheim stattgefunden. Neben dem Vorstellen und Diskutieren von einigen Anträgen ist Junge Linke auch für die coolsten Partys bekannt. Wir alle wissen, dass ein Bundeskongress mit wenig Schlaf in Verbindung gebracht wird, dafür aber auch mit einer produktiven und netten Zeit. Es sind dann immer so lustige Einzelheiten, die den Tag ein wenig schmücken. Inmitten einer angeregten Debatte über den Fokus der Jungen Linken auf die Nationalratswahl drängte sich einem Teil der Ortgruppe Tirol die verständlicherweise wesentlich die wichtigere Frage, wer denn die Kondome gesponsert habe, auf. Die Frage bezog sich auf die im Herbst 2023 veranstaltete Kampagne zum Thema gratis Verhütungsmittel und Aufklärung, wirkte dennoch in der aktuellen Debatte recht unpassend und heiterte die Stimmung auf. Ein anderes Beispiel: Unsere Bezirksgruppe Klagenfurt/Celovec hat einen »Antrag« eingereicht, um Haustiere als Sondermitglied in Junge Linke aufzunehmen. Leider musste dieser Spaßantrag aus rechtlichen Gründen zurückgezogen werden. Um dies zu kompensieren, brachte Bea aus Klagenfurt/Celovec einen Pappaufsteller von ihrem Hund Minho mit, damit wenigstens er dabei sein konnte. Ein letztes amüsantes Beispiel: Im Leitantrag steht auch, dass die ÖVP mehr Korruption innerhalb der Partei hat, als eine English-Listening-Aufgabe Hintergrundgeräusche hat, was sehr viele zum Lachen gebracht hat. Jetzt stehen wir vor dem Superwahljahr 2024 - mit der Hoffnung, Motivation und dem kämpferischen Spirit, die KPÖ mit all unseren Kapazitäten in den Nationalrat zu bringen. Obwohl dieses Jahr mehrere Wahlen anstehen, wie die AK Wahlen, Gemeinderatswahlen in Salzburg und Innsbruck, Landtagswahlen in Vorarlberg und in der Steiermark, wird sich Junge Linke hauptsächlich auf die Nationalratswahlen fokussieren. Um mit unserer ganzen Kraft in die Wahlen zu starten und zugleich jene Arbeit zu leisten, die uns als Junge Linke ausmacht, wollen wir eine Jugendkonferenz im Februar veranstalten und mit einer Jugendkampagne zur Nationalratswahl junge Menschen für die Wahl der KPÖ gewinnen. Es fanden zwei Q&As (Fragen-Antwort Interviews) mit Tobias Schweiger, Sarah Pansy und Cornelia Plank statt. Mit vielen Fragen und Gesprächen über Themen wie zum Beispiel mentale Gesundheit und ob die KPÖ ihren revolutionären Spirit verloren hätte. Danach konnten wir ein leckeres Abendessen genießen. Vorstandswahlen waren diesmal nicht am Programm. Natürlich gab es auch eine Reihe von angenommenen oder abgelehnten Anträgen. Ich würde behaupten, man spricht von Qualität, wenn man die Balance zwischen schwierigen Diskussionen und feierlicher Stimmung und Karaoke bewahren kann. Bei diesen Veranstaltungen kann ich mich meistens sehr gut mit anderen vernetzen. Viele Sichtweisen miterleben. Diese Kommunikation intern, ob in seiner eigenen Bezirksgruppe oder bundesweit, das ist einfach so wichtig und ist beim ersten Bundeskongress 2024 definitiv erreicht worden. Was dieses Mal nicht so gut geklappt hat, ist die Zeiteinteilung.
NINA MUJEZINOVIĆ, 18 Jahre, Maturantin, ist bei Fridays for future, Junge Linke und der KPÖ Kärnten/Koroška aktiv.