Kollektiv, solidarisch, souverän Volksstimme Redaktion Orig. Foto: Jams Mann CC BY 2.0 / Flickr
09 November

Kollektiv, solidarisch, souverän

von

Alternativen zur kapitalistischen Agro-Industrie, zu ihren absurden, industrialisierten Auswüchsen, ihren intransparenten und korrupten Netzwerken, sind notwendig. Über positive Entwicklungen und Möglichkeiten zur Veränderung in der Landwirtschaft.

Von Theresa Stöckl und Stefan Schartlmüller, zitiert aus der Volksstimme No. 10 Oktober 2017

Auch wenn nach wie vor ein überwiegender Teil der Lebensmittel in kleineren Strukturen produziert wird, leiden in weiten Teilen der Welt ganze Ökosysteme und der wärmer werdende Planet Erde unter der Art wie mensch Lebensmittel produziert und konsumiert. Durch zu viel Einsatz zu großer Maschinen werden enorme Mengen an fossilen Brennstoffen verbraucht und Böden ruiniert. Pestizide und Düngemittel verseuchen dazu auch noch das Grundwasser. Überproduktion und dazugehörige EU-Exportpolitik zerstören Märkte in Entwicklungsländern. Horrende Lebensmittelverschwendung passiert überall entlang der Wertschöpfungskette. Und nicht nur Lebensmittel werden verschwendet, sondern auch Arbeitskraft, Transportwege, Lagerkapazitäten, viel Energie und Wasser, Verpackungsmaterial (also mehrfach Müll). Und: sehr viel Boden.

Horrende Lebensmittelverschwendung passiert überall entlang der Wertschöpfungskette. Und nicht nur Lebensmittel werden verschwendet, sondern auch Arbeitskraft, Transportwege, Lagerkapazitäten, viel Energie und Wasser, Verpackungsmaterial (also mehrfach Müll)

Elend sind auch die ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse, die oft der Sklaverei früherer Zeiten um nichts nachstehen. Vor allem MigrantInnen und geflüchtete Menschen werden Opfer von verbrecherisch agierenden »Unternehmen«. In weiterer Folge lautet die Konsequenz: Spekulation mit Lebensmitteln, mit Grund und Boden, so wie auch die Versiegelung von Unmengen an fruchtbarem Land durch verfehlte Raumplanung, absurde Saatgutverordnungen und Patente auf alles Mögliche, Selbstausbeutung von BäuerInnen aufgrund verschiedenster Abhängigkeiten, inkl. nach wie vor zu oft festgefahrener Rollenbilder. Und zu guter Letzt überleben hierzulande die meisten landwirtschaftliche Betriebe, wenn überhaupt, nur durch ein unfaires und dysfunktionales Fördersystem. Kurz: Eine nach wie vor patriarchal geprägte Politik und eine »imperialistische Wirtschafts- und Lebensweise« (Ulrich Brandt) zerstören die Lebensgrundlagen von Milliarden von Menschen. Wir alle spielen mehr oder weniger intensiv, mehr oder weniger gezwungenermaßen mit.

Die Herausforderungen sind so komplex und vielfältig wie wir Menschen selbst. Sie lassen sich nicht kategorisch einordnen, sondern es gibt zu jedem »Problem« unterschiedliche Betrachtungsweisen. Aber: Zu vielen Problemen gibt es Lösungen – Projekte, Ideen und praktizierte Alternativen, aus denen wir brauchbare Erfahrungen für die Zukunft gewinnen können.

Nyeleni-Bewegung für Ernährungssouveränität

Ein Knotenpunkt ist dabei die internationale Bewegung für Ernährungssouveränität, auch »Nyeleni-Movement« genannt. Getragen von über hundert großen und kleineren Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen weltweit kämpft sie mit unterschiedlichsten Mitteln und an vielen Schauplätzen für die Rechte von KleinbäuerInnen, FischerInnen, LandarbeiterInnen etc. Und sie kämpft gegen den Druck der Agrar-Konzerne, die Repressionen und die zersetzende Politik der großen Player. Grundsätzlich geht es der Nyeleni-Bewegung um das gemeinsame und selbstbestimmte Gestalten der Lebensmittelproduktions- und Verteilsysteme durch ProduzentInnen und KonsumentInnen: Ernährungssouveränität, unabhängig von Grenzen und ohne die Protektionismus-Keule. (Es spricht z. B. wenig dagegen, Waren über die Weltmeere zu schippern, wenn dabei nicht die Hälfte verdirbt, keine Energie für Kühlung aufgewendet werden muss und tatsächlich fair gehandelt wird.)

Es gibt mehrere thematische Achsen, an denen entlang eine ständige Diskussion stattfindet, aus der immer weiter gelernt werden will. Zentral sind dabei etwa folgende Fragen: Wie werden Lebensmittel produziert und konsumiert? Wie sind die Verteilsysteme, also Transportwege und (Super-)Märkte gestaltet und wer profitiert davon? Dazu Arbeits- und soziale Bedingungen inkl. Rollenbilder in traditionellen Strukturen: Wer macht wie welche Arbeit und wie wird diese von der Gesellschaft wertgeschätzt? Dann das besonders spannende Thema Gemeingüter und natürliche Ressourcen: Warum ist Land so verteilt, wie es ist? Warum kann damit spekuliert werden? Und wie sieht in Zukunft der Zugang zu Land, Wasser, Saatgut usw. aus? Und – als große Klammer über allen Themen – wer macht warum und wie (unsere) Agrarpolitik? Wie kann Agrarpolitik besser, ökologisch nachhaltig, gemeinschaftlich und selbstbestimmt gemacht werden? In jüngerer Zeit wird auch verstärkt die Frage behandelt, wie Geflüchtete oder anders Benachteiligte (leistbaren) Zugang zu gesunden Lebensmitteln erhalten. All diese Fragen stellen sich viele Menschen in vielen verschiedene Betriebsformen, von der Ein-Personen-Fischerei über die familiäre Landwirtschaft bis zu wieder vermehrt entstehenden Genossenschaften.

Was die Nyeleni-Bewegung schafft, ist eine europa- und weltweite Vernetzung, die in nun schon mehreren Welt- und Europaforen gipfelte, zuletzt im November 2016 in Rumänien. Bei diesen Nyeleni-Foren wird in partizipativen Formaten Wissen ausgetauscht, sowohl zu Problemen und Kämpfen als auch zu erfolgreichen Aktionen und strukturellen Weiterentwicklungen oder Innovationen. So entstehen gegenseitige Unterstützung und Projekte. Mensch lernt voneinander, es wächst die Motivation im gemeinsamen Agieren und nebenbei treffen auf inspirierende Weise viele verschiedene Kulturen aufeinander.

Knackpunkt Kommunikations- und Organisationskultur

Die größte Herausforderung ist gleichzeitig auch die relevanteste im Kleinen. Die Frage wer wie Agrarpolitik macht, spiegelt sich in kleinen gemeinschaftlichen Projekten in der Frage wider, wie sich diese organisieren und wie sie kommunizieren. In Österreich und vielen anderen Ländern entstehen seit einigen Jahren verstärkt FoodCoops und solidarische Landwirtschaften als Voll- oder Nebenerwerb (siehe Information ganz unten). Zwischendrin werden auch mehr oder weniger experimentelle Hofkollektive in unterschiedlichen Formen und Größen gegründet.

In Österreich und vielen anderen Ländern entstehen seit einigen Jahren verstärkt FoodCoops und solidarische Landwirtschaften als Voll- oder Nebenerwerb.

Das langfristige und nachhaltige Bestehen solcher Betriebsformen oder Gemeinschaftsprojekte hängt zentral von der Kultur ab, von der organisatorische und soziale Strukturen getragen werden. Das Fehlen von brauchbarer Kommunikationskultur und dazugehörigen, zeitgemäßen Organisationsstrukturen gehört zu den Hauptgründen des Nichtfunktionierens von Projekten und auch von Politik. Das gilt (aus unserer Sicht) übrigens auch besonders für linke politische Projekte (und Parteien). Fehlt Kommunikationskultur in FoodCoops, Hofkollektiven oder CSAs (siehe Information ganz unten), in denen partizipative Prozesse essentiell sind, sind diese über kurz oder lang (aus verschiedensten Gründen) zum Scheitern verurteilt. Wird darauf von Anfang an geachtet, was durchaus aufwendig ist und auch in der Nyeleni-Bewegung noch lange nicht perfekt läuft, können eher nachhaltige Strukturen entstehen.

Was können »Hofkollektive«?

Gerade in den bereits erwähnten Hofkollektiven ist die Auseinandersetzung mit alternativen Organisations- und Kommunikationsstrukturen zentral. Die klassisch hierarchische Struktur, sei es eines traditionellen Familienbetriebs oder eines mittleren bis großen Produktionsunternehmens, wird dabei ersetzt durch eine gemeinschaftliche Verwaltung. Nicht nur eine oder wenige Personen entscheiden, was alle zu tun haben, sondern alle gestalten und bestimmen gemeinsam. Das bedeutet mitunter auch mehr Zeitaufwand für Diskussionen und Kommunikation und die Anwendung der dafür geeigneten Methoden, etwa gewaltfreie Kommunikation oder Formate wie die Soziokratie. Es geht dabei u. a. um das wichtige Anliegen, Zwang- und Machtverhältnisse der Wirtschaft nicht zu reproduzieren, sondern jedem Menschen Raum zu geben, sich zu äußern und zu sich entfalten.

Auch wenn es noch nicht viele sind, so entstehen doch jedes Jahr in Österreich einige neue dieser gemeinschaftlich verwalteten Landwirtschaftsbetriebe. Als Anreiz wird von den HofgründerInnen grundsätzlich einmal der Wunsch, in ländlicher Umgebung und in einer Art Gemeinschaft zu leben, die über die eigene Familie hinaus geht bzw. sich eher nach Interessen als nach Verwandtschaft zusammenfindet, angegeben. Durch kollektive Organisationsformen ist ein höherer Grad der Selbstverwirklichung möglich, ohne jedoch dabei allein »alles« tragen oder riskieren zu müssen. Überhaupt: Es stärkt und fühlt sich gut an, gemeinsam Sachen anzupacken und Ziele zu verfolgen.

Gesellschaftliche Mitgestaltung

Darüber hinaus bietet eine Gemeinschaft viele Möglichkeiten der sozialen Gestaltung, sowohl innerhalb der Gruppe als auch in der dörflichen Umgebung und in der Gesellschaft an sich. Sie kann beispielsweise einen Raum bilden, in dem auch Menschen Platz finden, die mit kapitalistischem Leistungsdruck nicht gut umgehen können/wollen oder durch physischen oder psychischen Stress belastet sind. Mit mehr Selbstbestimmung und individueller Gestaltung von Tagesabläufen und Arbeitsbereichen können sich Menschen in ihrem Umfeld besser entfalten und trotzdem ihr Potential ausleben – auch wenn immer wieder Rückzug und Ruhezeiten notwendig sind. Dabei gibt es etwa unterschiedliche Zugänge bei der Gewichtung von Arbeit am Hof und Lohnarbeit. Andere Themen der sozialen Integration werden ebenfalls berührt und angesprochen. So nehmen einige Kollektive immer wieder AsylwerberInnen bei sich auf und agieren damit in einem breiten gesellschaftlichen Kontext solidarisch (so z. B. Kooperativen des Netzwerks Longo Maï, siehe unten).

Für die Wildkräuterprodukte des Betriebs werden sowohl die dafür notwendige Arbeitszeit als auch die vielen einzelnen Arbeitsschritte transparent gemacht.

Ein weiterer Punkt, den die Mitglieder vom Hofkollektiv Zwetschke im Waldviertel angehen, ist, beim Verkauf ihrer Produkte zum Hinterfragen des Werts von landwirtschaftlicher Arbeit anzuregen. Für die Wildkräuterprodukte des Betriebs werden sowohl die dafür notwendige Arbeitszeit als auch die vielen einzelnen Arbeitsschritte transparent gemacht. Diese Arbeitszeit kann dann verglichen werden mit verschiedenen Lohnniveaus – worauf unweigerlich die Frage folgt, wie viel ein Produkt bzw. die landwirtschaftliche Arbeit die darin steckt nun »wert ist« bzw. deutlich wird, wie gering sie im wirtschaftlichen System bewertet ist.

Was ist Arbeit (wert)?

Gerade auch das Thema der Arbeitsbedingungen, der Bewertung von verschiedenen Arbeiten und (sozialen) Rollen wird im Kollektiv implizit aufgegriffen und thematisiert. Denn wer wie welche Arbeit macht, muss gemeinsam entschieden und koordiniert werden. Dadurch ist auch eine andere Bewertung von reproduktiver oder nicht bezahlter Arbeit möglich sowie eine Verteilung von Aufgaben jenseits von traditionellen Geschlechterrollen, die sich stattdessen mehr an den individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen orientiert. Und: Diese sind veränderbar! So können auch Aufgabenbereiche immer wieder neu definiert oder anders verteilt werden.

Mit Arbeit und insbesondere ihrer Bewertung eng verknüpft ist auch die Frage des Geldes. Viele Hofkollektive entscheiden sich für Formen der solidarischen Ökonomie, in denen alle Einnahmen und alle Ausgaben ohne Aufteilung oder Anteile zusammenfließen. Das beinhaltet sowohl betriebliche Erlöse und Kosten als auch externe Löhne sowie sämtliche Ausgaben für Verpflegung, aber auch »private« Bedürfnisse wie Urlaub. Gerade dadurch ist es möglich, die unterschiedliche ökonomische Bewertung verschiedener Arbeiten zumindest zu relativieren. Die GründerInnen des Hofkollektivs Zwetschke hatten übrigens schon länger vor dem Kauf des Hofs, schon zu Studienzeiten in Wien eine gemeinsame, solidarische Ökonomie und ein dazugehöriges Gemeinschaftskonto. Es spricht viel dafür das auszuprobieren!

Kollektives Eigentum und solidarische Finanzierung

Was Eigentum und Finanzierung angeht, ist die Situation bei den bestehenden Kollektiven sehr unterschiedlich, zumindest bei einigen ist aber Land und Hof in kollektivem Besitz und soll so langfristig dem Immobilienmarkt entzogen werden und für gemeinschaftliche Projekte sichergestellt sein, so z. B. bei Longo Maï und dem Hofkollektiv Zwetschke.

Das seit über 40 Jahren bestehende Kooperativen-Netzwerk »Longo Maï«, zu dem mittlerweile 11 Kooperativen in 6 Ländern gehören, erhält sämtliche Höfe als Gemeingut. Besonders interessant ist dabei die Solidarität und Unterstützung zwischen den Höfen, die von Produkttausch über viel persönlichen Austausch (Arbeitskraft) bis zu finanziellen Zuwendungen untereinander (also einer erweiterten Form der Solidarökonomie) reicht. Außerdem wird ein Teil des finanziellen Bedarfs über den gemeinnützigen Verein »Pro Longo Maï« durch Spenden gedeckt. Das ist zur Erhaltung der Höfe notwendig, da sie sich explizit in schwer zu bewirtschaftenden Randgebieten befinden und teils nur unter sehr schwierigen Bedingungen zu erhalten sind – die Bewirtschaftung und damit (Wieder)Belebung dieser Gebiete ist hier ein gesellschaftliches bzw. politisches Anliegen.

Für die KreditgeberInnen oder SpenderInnen ist dabei der große Vorteil, dass sie transparent, direkt im persönlichen Kontakt und auch vor Ort miterleben können, was durch ihr Geld ermöglicht wird.

Beim Hofkollektiv Zwetschke, bei dem Land und Hof durch einen gemeinnützigen Verein in kollektivem Besitz sind, wurde der Kauf über Direktkredite finanziert, also viele kleinere Darlehen von Privatpersonen. Auch hier wird das Projekt also zum Teil von einem größeren Kreis an Menschen getragen. Solche Darlehen oder Spenden werden zumeist aus Gründen der Solidarität vergeben; für die KreditgeberInnen oder SpenderInnen ist dabei der große Vorteil, dass sie transparent, direkt im persönlichen Kontakt und auch vor Ort miterleben können, was durch ihr Geld ermöglicht wird.

Begegnen, Mitmachen, Unterstützen

So sind viele der Hofkollektive, Gemeinschaften, Kommunen oder Kooperativen, die für eine derartige selbstbestimmte und kollektiv verwaltete und betriebene Landwirtschaft stehen, auch offene Orte, Begegnungsräume für persönlichen und gesellschaftlichen Austausch und Veranstaltungsorte. Das reicht von Hoffesten über Räume für politische Treffen oder kulturelle Events bis zu Mitmachaktionen bei verschiedenen Arbeiten. Zentral ist die Offenheit für Menschen, die Leben und Wirtschaften in Gemeinschaft kennenlernen wollen. Besonders wichtig ist dabei auch der Aspekt des Erlernens verschiedenster Kulturtechniken, die für alternative, widerstandsfähige Lebensformen wichtig sein können, miteinander und voneinander. Für alle, die mit den Bedingungen und den Trends der kapitalistischen Landwirtschaft nicht einverstanden sind und die bestehende Alternativen unterstützen möchten, gibt es also viele Möglichkeiten der Mitgestaltung unseres Lebensmittelsystems. Sei es das Mitmachen bei FoodCoops oder bei einer Solidarischen Landwirtschaft, finanzielle oder tatkräftige Unterstützung eines Hofkollektivs oder das Einbringen und Umsetzen eigener, neuer Ideen, wie wir der Ernährungssouveränität ein paar Schritte näher kommen können.

Theresa Stöckl hat 2014 das Hofkollektiv Zwetschke mitgegründet, baut Gemüse an und ist auch als Natur- und Erlebnispädagogin tätig.

Stefan Schartlmüller hat im Juli 2017 mit andren Menschen ein Kollektivexperiment in Riefensberg im Bregenzerwald gestartet, baut Gemüse an und beschäftigt sich mit politischen Kommunikationskulturtechniken.

Stichwort: FoodCoops

Sogenannte FoodCoops oder Lebensmittelkooperativen sind Vereinigungen von KonsumentInnen, die gemeinschaftlich und selbstbestimmt möglichst direkt bei ProduzentInnen ihre Produkte beziehen. Dadurch bleibt die Wertschöpfung bei den BäuerInnen, es wird an Verpackung gespart und mitunter auch an den Kosten. Die Herkunft der Lebensmittel ist transparent, auf persönlichen Kontakt und Kriterien wie Regionalität und biologischen Anbau wird für gewöhnlich großen Wert gelegt. Unterschiedlich ist die interne Organisation und der Grad der Anforderung an persönlicher Involvierung von Arbeitsaufgaben über Mitgliedsbeiträge, sowie der Beteiligung an Entscheidungsprozessen. www.foodcoops.at
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Stichwort: CSA

CSA steht für »Community-Supported Agriculture« und wird auch solidarische Landwirtschaft genannt. Dabei vereinbaren KonsumentInnen und ProduzentInnen, für einen bestimmten Zeitraum füreinander Lebensmittel zu produzieren bzw. diese abzunehmen. Bezahlt werden nicht direkt die konsumierten Produkte in Kilogramm, sondern Ernteanteile, die auch in Menge und Zusammensetzung variieren können. So werden gewisse Risiken des Anbaus gemeinsam getragen, die LandwirtInnen haben Planungssicherheit und ein risikounabhängigeres Einkommen, die KonsumentInnen hingegen eine fixe Versorgung und absolute Transparenz der Herkunft ihrer Lebensmittel. Oft gibt es auch freiwillige oder verpflichtende Feldaktionen oder Mitmachtage. Die radikale Version der CSA ist der gemeinschaftliche Besitz des Landes, auf dem die Lebensmittel produziert werden. Was viele CSAs und auch Hofkollektive gemeinsam haben, ist, dass sie meist einen besonderen Fokus auf die Produktion von Gemüse oder anderen pflanzlichen Produkten legen.
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Einige kollektive Projekte in Österreich:

Weiterführendes:

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