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Das Institut für Theologie und Politik war auf Besuch in Wien. Ein Bericht von Martin Birkner und Rainer Hackauf. Vom 3. bis 6. Oktober waren Mitglieder des Instituts für Theologie und Politik (ITP) aus Münster in Wien zu Besuch. Eingeladen wurde das Institut von den Wiener Resurrektionist:innen, einer bunten Gruppe von an einer zeitgemäßen Befreiungstheologie interessierten Menschen. Die Idee zu einem solchen Austausch entstand bei einer internationalen Tagung anlässlich des 30- jährigen Jubiläums des Instituts in Frankfurt 2023. Teilnehmende Aktivist:innen aus Wien starteten daraufhin eine Initiative, um sowohl die theoretisch- theologischen als auch die politisch praktischen Ansätze des ITP in Österreich stärker bekanntzumachen. Befreiungstheologie auf die Höhe der Zeit heben Bemerkenswert am ITP ist, dass es versucht, die Befreiungstheologie auf die Höhe der Zeit zu heben. Es geht dabei gerade nicht darum, Traditionsbestände aus einer vermeintlich besseren Vergangenheit in die Gegenwart herüberzuretten, sondern im Denken und Handeln Antworten auf die Frage zu geben, wie ein sich als revolutionär verstehendes Christentum heute aussehen kann, um »die Mächtigen vom Thron zu stürzen und die Niedrigen zu erhöhen« (in Anlehnung an Lk 1,52) oder auch »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist« (MEW…
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Das Jadar-Projekt ist eine Initiative des Unternehmens Rio Tinto, die sich auf die Erkundung und den Abbau von Bodenschätzen in Serbien, insbesondere von Lithium, konzentriert. Dieses Projekt soll in der Nähe der Stadt Loznica im Jadar-Tal durchgeführt werden, wo eine der größten Lithiumreserven Europas vermutet wird. Svetomir Nikolić zum Stand der Dinge. Lithium ist ein entscheidender Rohstoff für die Herstellung von Batterien, insbesondere für Elektrofahrzeuge, und ist daher im Zusammenhang mit dem weltweiten Übergang zu nachhaltigen Energiequellen von großer Bedeutung. Das Jadar- Projekt hat angesichts der potenziellen ökologischen und sozialen Auswirkungen des Abbaus sowie der Folgen für die örtlichen Gemeinden erhebliche Aufmerksamkeit und Kontroversen hervorgerufen. Es wird insbesondere befürchtet, dass der Lithiumabbau zu Boden-, Wasser- und Luftverschmutzung führen könnte, was langfristige Folgen für das lokale Ökosystem und potenzielle Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung hätte. Viele Bewohner:innen dieses überwiegend ländlichen Gebiets in Serbien befürchten, dass das Projekt ihre Häuser, ihre landwirtschaftlichen Aktivitäten und ihre Lebensweise gefährden könnte. Es wird eine Zwangsumsiedlung und der Verlust von Land befürchtet. Die mangelnde Transparenz in Bezug auf dieses Projekt und die Pläne von Rio Tinto sowie die potenziellen Risiken haben zu Zweifeln an der Nachhaltigkeit des Jadar-Projekts geführt, insbesondere im Hinblick auf die Einhaltung der Umweltschutzauflagen.…
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Michael Stocker bespricht das Buch „Chinas Sozialismus neu entdecken“ von Michael Brie. Von der britischen ultrakonservativen Margaret Thatcher stammt das TINAPrinzip: »There Is No Alternative« zu Kapitalismus und Ausbeutung. Inzwischen wurde es noch ein bisschen ausgeschmückt mit »westlichen Werten« oder »regelbasierter Ordnung« und wird nun weltweit wie eine unhinterfragbare Monstranz vor sich hergetragen. Was aber, wenn ein sich sozialistisch nennendes Land einen unglaublichen ökonomischen und sozialen Aufstieg hinlegt, geleitet von einer allein herrschenden kommunistischen Partei und dabei Spitzenzustimmungswerte in der Bevölkerung erfährt? Laut »Newsweek« lag in einer internationalen Meinungsumfrage 2022 bei der Frage, ob die Bevölkerung ihr Land als Demokratie sieht, China mit 83% voran, die USA lag bei 49%. Michael Brie dazu: »Vom Standpunkt der normativen Annahmen des westlichen Mainstreams mit seiner Gleichsetzung von Marktwirtschaft und liberaler Demokratie mit Freiheit und seines libertären linken Flügels sind diese Ergebnisse, so beeindruckend sie an sich sein mögen, auf grundsätzlich falsche Weise entstanden. So erscheint auch das erreichte Gute noch schlecht.« Michael Brie – Sozialwissenschafter und auch zeitweise Vortragender an einer chinesischen Universität – versucht »Chinas Sozialismus neu zu entdecken « in einem knappen Band mit einer Fülle an Themen. Durchgängig betont er darin, dass Sozialismus in China weniger als Zustand, sondern…
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In den letzten – von neoliberalen Wirtschaftsinteressen geprägten – Jahrzehnten hat sich die Sprache der Kunstszene signifikant verändert; sowohl was Ankündigungstexte als auch Kunsterklärungsversuche und kritische Stimmen betrifft. Eindrücke von Eva Brenner. Die Diskurse der Mainstream-Institutionen haben sich von ihrem Gegenstand, dem sogenannten Kunstprodukt, entfernt. Diese Distanz hat eine spürbare Entfremdung zwischen Produzierenden und Konsumierenden eingeleitet, die bisweilen so weit geht, dass ein für das breite Publikum nachvollziehbarer Zusammenhang zwischen Signifikat und Signifikant, der verwendeten Sprache, nur marginal auszumachen ist. In dem Zwischenraum nisten sich Hypertrophie, Missverständnis, Verzerrung ein, die – in Dramaturgie-und PR-Stuben entworfen – Marketingstrategien für eine sogenannte bildungsnahe Klientel im Blick haben, wobei sich die Oberflächendiskurse u. a. der Sprache der Social Media verdanken. Dennoch strömen die Massen in Museen, bevölkern populäre Festivals, und nimmt auch die bessere Gesellschaft bzw. jene, die sich dafür hält, weite Strecken in Kauf, um sich auf sommerlichen Theaterevents den Kameras der Seitenblicke-Gesellschaft zu zeigen; Publikumsgespräche und Weinverkostungen inklusive. Längst geht es weniger um Kunst als um Business – die berühmte Quote – und billiges Entertainment, an das die Sprache sich anzupassen hat. Der Konsument, die Konsumentin ist König bzw. Königin. Die Entfremdung von Sprache und Kunst gilt zu unterschiedlichen Graden für…
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Die Volksstimme hat Petar Rosandić (39), einen Aktivisten der SOS Balkanroute, getroffen und ihn zu seiner Arbeit befragt. Das Gespräch führte Jonas Kraft. Petar, du bist bei SOS Balkanroute beteiligt. Was macht ihr alles? Seit 2019 organisieren wir einerseits Hilfsgüter, finanzieren andererseits lokale Hilfsnetzwerke.Und ich würde sagen, es gibt zwei wichtige Ebenenbei SOS Balkanroute. Das eine ist die humanitäre und die zweite ist die politische. Und zum politischengehört die politische Bekämpfung von diesen Zuständen, die entlang der EU-Außengrenze, wie zum Beispiel an der Grenze Bosnien-Kroatien herrschen. Und politisch gehört auch natürlich die mediale Bewusstseinsarbeit irgendwo dazu, wo wir eben auch aufzeigen konnten, was da passiert an Grenzgewalt, an Rassismus. Die humanitäre Hilfe besteht hauptsächlich aus Gütern, nehme ich an? So ist es. Lebensmittel z. B., die kaufen wir vor Ort ein. Und ansonsten natürlich warme Kleidung, Schuhe, Schlafsäcke, Stirnlampen, alles, was du im Wald sozusagen draußen brauchst, um durchzukommen. Und wir haben genaue Listen auch immer bei unseren Sammelaktionen, halten fest, was wir sammeln, wo wir die Leute informieren, was sie uns bringen sollen. Und das geht dann von Schuhen bis Hosen, von T-Shirts bis Jacken etc. Wie verteilt ihr das? Einen Großteil haben wir mobil versorgt, haben aber eine…